TAG 6: Etwas gerädert von der Nacht schauen wir uns den Sonnenaufgang an, frühstücken in der Cafeteria und warten auf das Einlaufen in Tunis. Nach 22,5h Fahrt übers Mittelmeer erwartet uns die tunesische Hauptstadt mit frühlingshaften Temperaturen. Langsam aber sicher stellen wir uns schon mal auf die nächste Challenge ein: tunesischer Zoll. Nach der Kontrolle der Papiere heißt es einmal bitte das ganze Auto entladen, was bei uns recht schnell geht, entfacht bei den Besitzern, der zum Teil maßlos überladenden Transportern mit aufwendigen Dachkonstruktionen, einige hitzige Diskussionen. Insgesamt ist es erstmal nicht wirklich ersichtlich, welcher Beamte nun den Hut aufhat, wer gerade Pause macht und wer überhaupt hier arbeitet. Nach sage und schreibe 3,5h können wir das Hafengelände von La Goulette verlassen. Eine normale Einreisezeit, zudem zeitgleich mit uns eine zweite Fähre festgemacht hat, also doppelte Arbeit für den Zoll. Da es unmöglich ist am selben Tag noch nach Djerba zu fahren übernachten wir in Sidi Bou Said, einem idyllischen Vorort von Tunis, der für seine weiß-blaue Architektur bekannt ist.
Gut zu wissen:
- Wenn ihr den Pullmannsessel auf der Fähre bucht, nehmt eine Decke mit, sonst kann die Nacht ungemütlich werden.
- Eigenes Proviant spart eine Menge Geld. Kontrolliert wird nicht, was man mit an Bord nimmt.
- Beim Zoll eine Menge Geduld mitbringen und ggf. andere Reisende um Hilfe bitten. Im Endeffekt gilt es aber nur eine blaue Karte mit den PKW und eigenen Daten zu füllen und dann noch einmal separat alle Gegenstände, die man dabei hat aufzulisten.
- Der PKW darf für 90 Tage eingeführt werden, danach ist es möglich eine Verlängerung zu beantragen, die sich bis auf ein Jahr erstrecken kann.
- Sidi Bou Said ist nicht weit vom Hafen entfernt, ruhig, sicher und aufgrund seines orientalischen Charmes ein absoluter Touristenmagnet. Eine Übernachtung hier empfiehlt sich mehr als in der Millionenstadt Tunis selbst, vor allem wenn man auf der Durchreise ist.