Wer längere Zeit in einem fremden Land mit ebenso fremder Kultur und Sprache lebt, der kommt auf kurz oder lang nicht darum herum sich mit eben dieser Sprache auseinanderzusetzen. Zumindest dann, wenn man nicht in einer Expat-Bubble gefangen sein, sondern auch Kontakte zu Locals pflegen möchte. Manchmal bedarf es nur weniger Worte in der Landessprache, um das Eis zu brechen und eine Verbindung zwischen zwei Menschen aus völlig verschiedenen Winkeln der Welt herzustellen.
Da uns, Samy und Flo, dieser Aspekt sehr wichtig erscheint, haben wir uns auf der Insel umgehört und über Facebook einen Kontakt erhalten. Fest entschlossen uns der arabischen Sprache zu widmen, greifen wir das Handy und rufen an. Ans Telefon geht Monsieur Amine, mit aufgeweckter Stimme freut er sich über unseren Anruf und wir verabreden ein erstes Treffen in unserer Kitesurf Villa.
Wenige Tage später steht er dann vor uns. Gut gelaunt begrüßen wir uns: „Salem, lebes? Hamdullah!“ Eine Begrüßungsformel, die dem deutschen -„Hallo, wie geht´s? Danke gut.“- sehr nahe kommt und gehen anschließend auf unsere Terasse.
Amine erzählt uns, dass er Grundschullehrer in Arkou ist und zwei Klassen vorrangig in Französisch unterrichtet. Außerdem ist der diplomierte Lehrer auch für die Ausbildung und Bewertung neuer Referendare an der Schule zuständig. Gebürtig kommt Amine aus Sidi Bouzid , doch lebt bereits seit 2011 fest mit seiner Frau Wahiba und drei Töchtern auf Djerba. Schon seitdem er jung ist besuchte er die Mittelmeerinsel häufig, um sich im Sommer mit verschiedensten Jobs in der Tourismus- und Baubranche einen Unterhalt zu verdienen. Immerzu schwärmt er von der Schönheit Djerbas und dem einfachen, ruhigen Inselleben. All das erzählt er uns in sehr gutem Deutsch, das er sich selbst aus Büchern beigebracht hat.
Wir erzählen Amine, was wir gerne lernen würden und er schlägt uns ein methodisch aufgebautes Lernkonzept vor, bei dem wir Hocharabisch von der Pieke auf erlernen. Das heißt, wir lernen nicht nur Arabisch zu sprechen, sondern auch lesen und schreiben. Wir sind begeistert vom Konzept des studierten Pädagogen und machen uns gemeinsam mit ihm auf den Weg, um noch einige Unterrichtsutensilien zu kaufen. Auf unserer Einkaufsliste stehen: 2 kleine Schiefertafeln, Kreide, Stilos (am besten geeignet, um am Anfang die verschnörkelten Buchstaben schön zu schreiben), ein Übungsheft und ein großes Stück Holz. Aus letzterem kreiert sich Amine mit Hilfe von schwarzer Farbe eine improvisierte Lehrertafel.
Ausgestattet mit allem Notwendigen starten wir unseren 2x wöchentlichen Privatunterricht bei Amine und stellen schnell fest, dass er seine Unterrichtsstunden klar strukturiert und abwechslungsreich gestaltet. Tatsächlich ist es zeitweilig wie ein Sprung zurück in die erste Klasse, als man die ersten Buchstaben des Alphabets lernte. Alles ist neu, das Schreiben von rechts nach links, die Ausspracheund natürlich die 28 Buchstaben des arabischen Alphabets.
Dank Amine haben wir mittlerweile etwa die Hälfte des Alphabets gelernt und können bereits die ersten Wörter lesen und schreiben. Ab jetzt geht es auch verstärkt an die gesprochene Sprache, um mittelfristig kleinere Konversationen halten zu können, die über die üblichen Preisverhandlungen auf dem Markt hinaus gehen. Wie beim Erlernen einer neuen Sportart wie Kitesurfen, heißt es auch bei einer neuen Sprache: Immer am Ball bleiben!
Da wir sehr überzeugt sind von Amines Arbeit und ihn besten Gewissens als Lehrer und Mensch weiterempfehlen können, kommen wir seiner Bitte gerne nach und weisen an dieser Stelle auf sein Arabsich Kurs Angebot für Langzeiturlauber und Expats hin. Bei Interesse meldet euch am Besten direkt bei Amine unter: +216 94799569 oder schreibt uns eine Mail unter info@oasiskite.com